Betreibende betrügerischer Online-Verkaufsplattformen – sogenannter Fake-Shops – machen sich zunehmend Sicherheitslücken von Webseiten zunutze. Sowohl für die Menschen und Organisationen hinter seriösen Webseiten als auch für Online-Shoppende bedeutet dies ein Risiko. Käuferinnen und Käufer werden bei den unseriösen Angeboten zur Zahlung mittels Vorauskasse oder per Kreditkarte aufgefordert − für Waren oder Dienstleistungen, die häufig gar nicht existieren.
Gerade in der gegenwärtigen Lage verschärft sich das Problem: Viele der Fake-Shops vermarkten in der Pandemie-Krise wichtige Produkte wie Schutzkleidung, Schnelltests oder Desinfektionsmittel. Und das erfolgreich – denn hinter der Masche steckt System: Für hohe Besuchsströme hacken Fake-Shop-Betreibende seriöse Webseiten und richten unerkannt automatisierte Weiterleitungen zu ihrer gefälschten Plattform ein. Die Fake-Shops erhöhen so ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen und damit ihre Erfolgsrate. Die gehackte Webseite kann dann auch für andere Formen des Missbrauchs genutzt werden: zum Beispiel zum Versenden von Spam oder zur Verbreitung von Ransomware.
Im Interview erklärt Joachim Feist, welchen Ansatz die Forschung verfolgt. Er ist Koordinator des BMBF-geförderten Projekts INSPECTION und bringt dabei seine Expertise in Web-Mining und Web-Crawling ein. Die Schlüsseltechnologie dahinter: Künstliche Intelligenz (KI).